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Schutz vor Schädlingen

WINTERBEKÄMPFUNG VON WÜHLMÄUSEN

Um diese Zeit beginnen die unterirdischen im Garten wühlenden Nager besonders schädlich zu werden, da die im Herbst zurückgebliebenen Ernterückstände zur Neige gehen. Die durch Nahrungsmangel bedingte Aktivität gilt es, zur Bekämpfung zu nutzen, da Fallenfang und Begasung in der Regel nicht zum Erfolg führen. Häufig werden die der Wühlmaus zugeschriebenen Schäden jedoch von ihrer kleineren Verwandten, der Feldmaus verursacht. Die Wühlmaus ist mit ca. 17 cm Länge erheblich größer als die Feldmaus, die es bestenfalls auf zehn Zentimeter bringt. Während die Wühlmaus nur selten ihr unterirdisches Ganglabyrinth verläßt, hält sich die Feldmaus nur tagsüber dort auf. Mit eintretender Dämmerung wird sie lebhaft und begibt sich an oberirdischen Schadfraß. Deshalb sind zahlreiche Mauselöcher immer ein untrügliches Zeichen für Feldmausbefall. Anders in den Wintermonaten mit Schneelage. Dann bewegen sich Wühlmäuse und Feldmäuse gleichermaßen in Gängen auf dem gefrohrenen Boden, aber unter dem Schnee.
Schneereiche Winter begünstigen diese Nager also, da sie unter der Schneeschicht ungestört ihrer schädlichen Lebensweise nachgehen können. Auf
diese Weise werden von Wühl- und Feldmäusen Obst- und Ziergehölze am Wurzelhals benagt und durch dieses „Ringeln" zum Absterben gebracht. Gräbt man dann im Stammbereich auf, so erkennt man knapp unter der Erdoberfläche die tödliche Schädigung. In wühlmausgefährdeten, meist waldnahen Lagen sollten wertvolle Obst- und Ziergehölze deshalb nur in Drahtkörben gepflanzt werden, die man durch kreuzweises Auslegen der Pflanzgrube mit zwei, etwa 1,20 m langen Bahnen verzinkten Maschendrahts selbst herstellt. Maschenweite 16 mm, Bahnbreite 50 cm. Bevor man das Pflanzloch ganz mit Erde füllt, klappt man die noch herausragenden Teile der Drahtbahnen so an den Stamm, daß Wühl- und auch Feldmäuse keine Möglichkeit haben, an die Wurzelhalsrinde zu kommen. Der Drahtkorb schützt das Bäumchen mehrere Jahre, ohne die Wurzelentwicklung erfahrungsgemäß irgendwie zu beeinträchtigen.

Die einzige „biologisch" wirksame Bekämpfungsmaßnahme gegen Feld- und Wühlmäuse besteht im Halten und nachträglichen Freilassen von Katzen; die Wirkung ist zu jeder Jahreszeit verblüffend und meist durchschlagend. Sonst kommt man um diese Zeit nur mit Giftködern zu Bekämpfungserfolgen; denn Wühlmäuse und Feldmäuse haben jetzt immer Hunger. Sie nehmen daher im Winter geradezu leichtfertig mit Wirkstoffen beladene Fraßköder an. Man bringt sie mit Hilfsgeräten oder auch mit Gummihandschuhen in das Gangsystem ein - aber wegen des überaus sensiblen Geruchssinns der Mäuse nie mit bloßer Hand. Danach muß die Gang-Öffnung mit einem Stein oder einem Dachziegel zugedeckt werden, damit es nicht zu Vogelvergiftungen kommen kann. Die von Kleintieren lebenden und jetzt ebenfalls Hunger leidenden Maulwürfe werden durch diese Bekämpfungsmaßnahme nicht gefährdet, da die auf pflanzlicher Basis hergestellten Köder auf sie keine Lockwirkung ausüben.